Türkei - Ab nach Asien

Kurz vor der Grenze machten wir eine längere Pause in Alexandroupolis. Wir kümmerten uns um die nötigen dinge wie Wäsche waschen, duschen und ein wenig erholen. Wir nutzten diese Pause um bei der örtlichen Polizei nachträglich noch eine Anzeige zu erstatten (Einbruch in Athen), da wir mit der Zeit merkten das doch noch das eine oder andere gestohlen wurde. Doch nach dem dritten Besuch bei der Polizei mussten wir eingestehen, dass die griechischen Ämter noch viel komplizierter und unkoordinierter sind als wir erwartet hatten. So fuhren wir ohne Bestätigung der Anzeige in der Tasche weiter Richtung Grenze. Wir stellten uns auf einen mühsamen Grenzübertritt ein. In den letzten Wochen wurde uns immer wieder klar gemacht, dass die Türken nicht die besten Freunde der Griechen sind. Wie erwartet standen auf der Grenzbrücke auf beiden Seiten die strengen Militärposten. Die Reaktion der jungen, bewaffneten Soldaten war jedoch genau dieselbe. Sobald sie unseren Bus sahen formte sich ihr strenger Blick zu einem Lächeln du die Waffe konnte für ein schnelles «Daumen hoch» losgelassen werden. Genau so locker nahmen es auch die Zöllner mit uns, also standen wir eine viertel Stunde später schon auf türkischem Boden.

 

Auf der langen, gut ausgebauten Hauptstrasse Richtung Istanbul überholten wir eine Velofahrerin. Im Rückspiegel sah Ädu wie sie uns nachwinkte, so hielten wir bei der nächsten Möglichkeit an. Wir füllten der Schweizerin Christina ihre Wasserflaschen auf und tauschten uns über unsere Reisepläne aus. Da die Einfahrt mit dem Velo in die Megastadt Istanbul kein einfaches Unterfangen ist, ladeten wir kurzerhand ihr Velo in unseren Bus und fuhren zu dritt ins Stadtzentrum.

 

Neben dem Eingang des Tüneli nach Asien fanden wir unseren Schlaf-/Parkplatz. Voller Vorfreude erkundeten wir während 4 Tagen die geschichtsträchtige Grossstadt (12 Millionen Einwohner). Nebst den Sehenswürdigkeiten wie der Hagia Sophia liessen wir uns durch die bunten Bazare treiben und erkundeten die Strassen bis zum Taksimplatz. Immer wieder trafen wir uns mit Christina, wie auch für den Hamam Besuch.

 

Der Anblick der unzähligen Schiffe auf dem goldenen Horn, sowie die grossen Frachter auf dem Bosporus brachten uns immer wieder zum Staunen. Gleichzeitig überraschte uns die Vielfältigkeit unseres Parkplatzes. Während am Morgen alle Busfahrer ihre Fahrzeuge bereit machten, wurde der angrenzende Park am Nachmittag von den Familien und ihren zahlreichen Kindern überrannt. Am Abend brodelten die Tee Krüge zwischen qualmenden Grilladen während die Fischer im Abendrot ihr Glück versuchten. Nachts verwandelt sich unser Parkplatz zu einem beliebten Treffpunkt für verliebte und feierlustige. So tanzten auch wir mit einer Gruppe junger Typen zu ihrer traditionellen Musik.

Die Brücke über den Bosporus führte uns direkt nach Asien. Durch die hügelige Landschaft genossen wir endlich wieder ein bisschen Natur und fuhren bis nach Selcuk. In Ephesos besuchten wir die Ruinen des einstigen Handelszentrums. Zu unserem Erstaunen wurde/wird hier mehr Wiederaufgerichtet als in anderen Ausgrabungsstätten welche wir besucht haben. Dies gibt einem klar einen besseren Eindruck für die Dimension dieser prachtvollen Stadt, doch die Authentizität leidet darunter. Das Areal verfügte über eine solch grosse Anzahl von historischen Exponaten, das viele von ihnen achtlos am Wegrand lagen. So beobachteten wir leider wie ein Kind diese wertvollen Einzelteile unwissend erneut durchmischte.
Nach dieser Besichtigung wurde auch unser Durst nach griechisch-antiken Bauwerken endlich gestillt.

 

So fuhren wir weiter ins Landesinnere auf der Suche nach dem Naturschauspiel von Pamukkale, das Baumwollschloss. Der Gletscherartige Hügel war von weitem zu erkennen. Die mit Wasser übergossenen Kalkablagerungen konnten Barfuss begehen werden. Die warmen Wasserbecken welche sich Terrassenförmig gebildet haben, laden Scharenweise Touristen zu Selfies ein. Auch an diesem Ort war der Kontrast zwischen den Kulturen gut zu erkennen. So posierten die einen Frauen in ihren knappen Bikinis während die anderen komplett Verschleiert der Hitze trotzen.

 

So trieb uns die Hitze in Richtung Berge von Zentralanatolien und deren zahlreichen Seen. Während einer Pause auf dem Weg nach Egirdir viel unser Vorzelt einem unerwarteten Windstoss zum Opfer. Erfolglos versuchte Ädu das schlimmste zu verhindern, doch das Zelt lag schon auf dem Busdach. Nach provisorischem zurechtbiegen und einem zusätzlichen Spannset ist es zu unserem Glück doch noch gut zu gebrauchen. 

 

Nun sind wir in Egirdir auf einem kleinen Campingplatz wo wir einen Waschtag einlegen. Wie auch hier haben wir die letzten Nächte auf Campingplätzen oder bewachten Parkplätzen verbracht. Durch das Gespräch mit Einheimischen wurden wir zu oft auf die Unsicherheit des Wildcampens in der Türkei aufmerksam gemacht. Weiter machte uns die stärkere Bevölkerungsdichte Schwierigkeiten einen für uns geeigneten Platz zu finden.
Der verlängerte Ausnahmezustand ist für uns klar zu erkennen. Wir passierten schon diverse Militärkontrollposten, welche uns jedoch immer schnell und freundlich durchwinkten. Ob die Polizeipräsenz erhöht ist können wir nicht beurteilen, aus unserer Sicht ist sie sehr hoch.
Des weiteren wird das Internet stark zensiert und die Militärhelikopter donnern sehr tief über unsere Köpfe.

 

Schon bald steht unser erster Visum Antrag für den Iran bevor. Dazu müssen wir im Voraus eine Referenznummer beantragen, um diese werde wir uns nun kümmern.

 



Kommentare: 5
  • #5

    VW Schlosser (Freitag, 01 Juni 2018 22:10)

    Schöni Fötäli sind das und dä Ädu am reläxä mit de rä Zigi i dä Hand im sogenannte Canuluftmadrzä während sini Mus ab Bodä vorliäb muäss nä.
    Hey häbets guet ehr zwe Reisevögl und passä uf.
    Di VW Schlosser

  • #4

    Cemile (Montag, 14 Mai 2018 18:16)

    Great pictures with bussli <3

  • #3

    Zio e zia (Freitag, 11 Mai 2018 13:48)

    Ale, mi nachhinein alles tute zum Gesù Risorto!!!�������
    Schön, geng wider öi news chönne ds läse! Hoffe nume, dass nümme ids bussli isch ibroche worde!
    Gueti fahrt!
    ���

  • #2

    christoph (Mittwoch, 09 Mai 2018 20:41)

    aues guete ale!

  • #1

    Marcel (Freitag, 04 Mai 2018 07:20)

    Gratulation für di coole Reiseprichte u ig nime ah, z'Erläbte isch no viu besser. Ig wünsche euch äs schnells Visum für Iran u de viu interessanti Stunde dört. Ig ha bi mine 3 Bsueche geng sehr fründlechi Lüt u mängs spannends erläbt... Viu Spass uf dr wytere Reis