Griechenland - Rund um Thessaloniki

Mit Jac an unserer Seite verliessen wir Thessaloniki und fuhren der Küste entlang nach Süden. Am späten Abend trafen wir eine gemischte Gruppe aus Reisenden. Im Gespräche unter Gleichgesinnten erhielten wir ausgeklügelte Tipps und Tricks für den Alltag und weitere Infos über unsern Reiseweg. So zog es uns weiter über die Insel Kassandra bis nach Sithonia. Da die Nacht im Zelt bei Jac nicht spurlos vorbei ging, suchten wir für sie ein bequemes Bett. So trafen wir auf Christos, ein älterer Herr der sich mit uns sofort verbunden fühlte, da er damals mit einem Bus durch Michigan reiste. Obschon sein Hotel noch nicht geöffnet hatte, bereitete seine Frau Sonja für Jac ein Zimmer vor und wir durften auf seinem Areal campen. So genossen wir den Frühlingsanfang in Griechenland (für uns glich es jedoch eher dem Sommer). Wir nutzten die Gelegenheit um unsere defekten Schlösser provisorisch zu reparieren und die Kleider zu waschen. Während sich Ädu den Schlössern widmete, nahm Ale Kontakt mit dem VW Club Greece auf. So kam sie an die Adresse von Apostolos. Ein Mechaniker aus Thessaloniki, welcher uns neue/alte Teile hätte. Nachdem wir alles organisiert hatten, widmeten wir uns erneut dem Nichtstun. So zogen wir um die Halbinsel, besuchten die schönsten Strände und genossen einfach die Zeit und die Sonne. In diesem Sinne möchten wir uns ganz herzlich für all die tollen Unterhaltungs-Sticks bedanken. Diese Insel prägten vor allem die Geschichten der Känguru Chroniken.

 

Nach so viel Ruhe in der Natur zog es uns langsam zurück in die Stadt. Auf dem Weg nach Thessaloniki besuchten wir die Tropfsteinhöhle in Petralonas. In Thessaloniki angekommen entschieden wir uns diesmal unseren Bus etwas sicherer zu parken. Am Freitag vor Ostern (nach julianischem Kalender) liessen wir uns durch das Nachtleben von Thessaloniki treiben. An diesem so heiligen Freitag sei es nicht erlaubt Musik zu hören, ausser religiöse Musik. So lief in allen Restaurants nur Kirchenmusik. Im Viertel mit den Kaffees und Bars wurde diese Tradition zum Glück nicht so ernst genommen. Jedoch stellten wir fest, dass die griechen nach 21:00 keinen Kaffee mehr ausschenkten. Wer macht denn sowas?

 

Am nächsten Tag besuchten wir all die Sehenswürdigkeiten von Thessaloniki. Wir schlenderten durch die Neustadt, der Agia Sophia vorbei, durch den Galerius-Bogen hindurch, den Hügel hinauf bis zur Altstadt. Entgegen den Aussagen vieler, empfanden wir Thessaloniki als sehenswert.  

 

Die bevorstehende Osterfeier war ein Dauerthema. In jedem Gespräch mit Einheimischen erfuhren wir ein bisschen mehr über das wichtigste Fest des griechisch-orthodoxen Christentums. Nachdem wir uns von Jac verabschiedeten, machten wir uns erneut auf den Weg raus aus der Stadt. Wir fuhren nach Edessa und suchten, auf Hinweis eines netten Griechen, deren Kirche. Um 23:00 Uhr begannen die Glocken der Kirche zu schlagen. Uns zog die Neugier aus dem Bus. Aus allen Ecken strömten während einer Stunde die Menschen mit geschmückten Kerzen in der Hand in die Kirche. Aus Lautsprechern hörte man die Gesänge der Priester. Um 24:00 verliessen die Priester in Begleitung des Militärs die Kirche. Allen voran lief die Dorfmusik, hinterher folgte das Volk bis ins Zentrum der Stadt. Mit den Lichtern in der Hand warteten alle, wir verstanden erst später worauf, auf die Auferstehung Christus. Nach diesen erlösenden Worten packten diverse Leute ihre Ostereier aus und tütschten diese noch auf dem Platz. Es wurden Glückwünsche unter Feuerwerksgetöse ausgesprochen, so wie wir diese nur vom Neujahr kennen. Ein Teil der Menschenmenge kehrte zurück in die Kirche, während die restlichen sich in ihre Wohnungen zurück zogen um dort ihr Fasten ( 1 Woche keine Tierprodukte) zu brechen. So standen wir alleine in der verlassenen Stadt und fragten uns, wars das schon? Wir schlenderten durch die leeren Gassen bis wir später eine kleine Bar fanden welche gerade öffnete. Wir setzten uns an die noch leere Bar und informierten uns über die erlebte Zeremonie. Nach dem ersten Bier kamen weitere Gäste. Die Bar füllte sich schnell bis auf den letzten Platz. Das wars also doch noch nicht. Die Auferstehung wurde in der ganzen Stadt auf die moderne Art gefeiert.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg ins Zentrum, in der alle gemütlich ihre Icekaffees tranken und mit ihrer Anwesenheit die Stadt erneut zum Leben erweckten. Doch um 14:00 sassen wir wieder plötzlich alleine da. So machten wir uns auf die Suche nach den schönen Wasserfällen welche die Stadt so berühmt machten. In den Gärten und Innenhöfen stieg der Geruch von grilliertem Lamm auf, welches traditionsgemäss am Ostersonntag im Kreise der Familie gegessen wird. Nach diesem kleinen Ausflug fuhren wir wieder zurück in Richtung Thessaloniki, dort wollten wir am nächsten Tag Apostolos treffen.

 

Apostolos erwartete uns in seiner kleinen Werkstatt welche überstellt war mit VW Bussen und Käfern. Wir reparierten das Schloss auf der Fahrerseite. Für die Heckklappe benötigten wir noch weitere Hilfe eines Spezialisten aus der Stadt. Da jedoch Ostermontag war mussten wir auf den nächsten Tag warten. So brachte uns Apostolos zu seinen Freunden und deren Farm. Dort angekommen wurden wir freundlich von Beatrice (Schweizerin) und ihrem Partner Demetrios empfangen. Am nächsten Tag hängten wir uns nach dem Frühstück Beatrice an die Fersen, denn sie wollte Joghurt machen. Schnell fühlten wir uns integriert und ein Teil der Gruppe, welche auf diesem Hof lebte. Da uns von Anfang an sehr wohl wahr, störte es uns nicht, dass unser Schloss etwas länger brauchte als erwartet. So wurde Ale in die Kunst des Melkens eingeführt und Ädu unterstützte Demetrios bei der Fütterung der Tiere. Bei den Gesprächen während dem Essen erfuhren wir viel über die Geschichte des Landes und das Leben auf diesem Biohof. Wir entschieden uns weitere 2 Tage bei ihnen zu bleiben um mit ihnen den Alltag auf dem Hof zu erleben. Die beiden Helferinnen aus Deutschland, Elina und Elena, zeigten viel Geduld mit Ale beim Melken, während Ädu sich der defekten Wasserpumpe annahm. Etwas wehmütig verliessen wir die Farm, da uns diese Leute in der kurzen Zeit schon ans Herz gewachsen sind.     

 

Nun sind wir wieder zurück auf den Strassen, welche uns in die Türkei führen sollen. Die Berge in Ostmakedonien lassen uns jedoch nur langsam vorankommen, was uns überhaupt nicht stört. Wir geniessen die Naturparks und deren Wälder.

 



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Kommentare: 7
  • #1

    Fäbu G (Freitag, 20 April 2018 19:45)

    Wau dir heit scho mega viu erläbt!
    Da wirdmä aso scho gad chl iifersüchtig :-)
    Hehe viu spass mit dä Känguru Kroniken, die si dr Hammer.
    liebei Grüssess ufä Wäg.

  • #2

    Mum u Beat (Freitag, 20 April 2018 20:51)

    Das si sehr schöni Biuder. Nume die Strass wär nüt für mi.
    Häbets witerhin guet u geng gueti Fahrt. Aes Drücki u liebe Gruess

  • #3

    Zio e zia (Montag, 23 April 2018 19:03)

    Halli hallo, wunderschön öie bricht chönne ds läse!!!! Zio het gseit , dir chömetde mit viel idrück u esperienza per la vita zrûgg! Witerhin gueti fahrt u umarmig mit vielne müntschi!!!!

  • #4

    Jrene (Donnerstag, 26 April 2018 22:48)

    Hey zäme,merci,dass mir dörfe miterläbe....,euri spannende Brichte chönne läse....es isch schön die tolle Bilder......i wünsche Euch witerhin viu spannends u gueti,sicheri Fahrt��Glg Jrene❤️

  • #5

    Evelyne Mayr, HRServices :-) (Sonntag, 29 April 2018 12:41)

    Hallo zäme
    So schön öui Brichte u Fotis. Ja, da packt eim würklech ds Fernweh.
    I wünsche euch wieter so gueti Momänte u pannefreis Reise (Obwohl, bire Panne erläbt mä ja o mängs unvergässlechs :-) )
    Liebä Gruess usem i der Zwüschezyt o schön warme Thun
    Evelyne

  • #6

    Chrigu (Sonntag, 29 April 2018 21:43)

    Hehe ja die chronike si guet:)
    Gniessets!

  • #7

    Kevin & Linda (Sonntag, 13 Mai 2018 22:23)

    Super interessant!���
    @ale wend wiedo dihei bisch, hettomo den gern e frischi Milch und @Ädu: jetzt hesch demfal au s'diplom zum mitem Yill go laufe�