China - die chinesische Mauer ist durchbrochen.

 

Da uns Mr Wang bat, den Grenzübertritt so früh als möglich zu starten, stellten wir uns um 7:00 Uhr in der Früh vor die verschlossene Barriere und liessen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen. Schon am Vortag beobachteten wir die Bedenken von Mr Wang, der «unzähligen mongolischen Grenzgänger». Um 8:00 Uhr öffnete sich das Tor und das Rennen konnte beginnen. Aus allen Seiten strömten die alten UAZ Jeeps in Richtung Barriere und das Gedränge vor dem ersten Schalter wartete nicht lange auf sich. Doch Ädu drückte sich zielgerichtet zum Fenster vor und warf auch unsere Stempelkarte durch die Öffnung. Unser Bus fiel den einheimischen UAZ Fahrern sofort auf. Nach einer kurzen Begutachtung winkten diese uns sofort zu, so eilten wir ihnen zum nächsten Schalter hinter her. Kurz darauf befand sich auch schon der zweite Stempel auf unserer Karte, nun fehlte nur noch die Ausfuhrbestätigung im «Carnet de Passage». Der Beamte schaute unser Dokument mit fragenden Augen an. Ädu zeigte ihm, hier Stempel, hier Datum, hier Unterschrift. Dieser führte Ädu’s Befehle netterweise ohne zu zögern aus und liess uns davonziehen.

 

So erblickten wir um 9:00 Uhr schon den himmlischen Regenbogen über dem mächtigen Gebäude der Chinesischen Zollverwaltung. Der junge Grenzwächter nahm unsere roten Pässe entgegen und verschwand damit in seinem kleinen Häuschen. Nach einigen Minuten kehrte er mit einer Notiz zu uns zurück, streckte uns diese entgegen und lächelte stolz. «Please wait one Moment, somewhere will pick you up». Es scheint also zu klappen, Mr Wang wartet irgendwo auf uns.

Nach einer halben Stunde winkten sie uns endlich durch. Vor uns lag die breite Zufahrtsstrasse zum Gebäude. Vor der Treppe stand ein älterer Herr in einer roten Jacke welcher winkend auf sich aufmerksam machte, dies wird wohl «Somewhere» Mr Wang sein! Ohne gross Zeit zu verlieren führte er uns zur Personenkontrolle ins Gebäude.

Ein kleiner Bildschirm vor dem Schalter zeigte mit Zeichentrickfiguren, vor dem Gesichtsscann wird die rechte dann die linke Hand und zuletzt beide Daumen gescannt. Doch soweit liess es der Kontrolleur nicht kommen. Nach drei Anläufen und dem OK des Beamten mit dem goldenen Telefon, passierten wir schlussendlich die Personenkontrolle.

Schlag auf Schlag ging es weiter. Zurück beim Bus standen die nächsten Soldaten bereit um unser Fahrzeug zu kontrollieren. Unsere Strassenkarte wurde auf korrekte Grenzstriche geprüft und der Kühlschrank auf Schweinefleisch. Den Blick in die Kiste wagten sich die Beamten nicht, extra eine Leiter zu holen war ihnen wohl zu mühsam.

Nach gut 2 Stunden durften wir das chinesische Grenzareal verlassen, jedoch ohne Bus. Im «kleinen» Grenzdorf Erlianhot führte uns Mr. Wang zum nächsten Bankautomaten und besorgte uns eine SIM-Karte. Nach einem feinen Mittagessen kehrten wir ins Hotel zurück. Während wir eine erholsame Dusche genossen bemühte sich Lun Wang unsere Papiere für das Fahrzeug fertig zu stellen. Um 17.00 Uhr erhielten wir seine Nachricht, wir sollten zum Grenzareal kommen um unser Fahrzeug abzuholen. Erstaunt über die schnelle Bereitstellung der Dokumente, kehrten wir zum Bus zurück und fuhren auf direktem Weg zur nächsten Polizeiwache. Kurz vor Arbeitsschluss händigten uns die Polizisten Ädu’s Führerschein und ein chinesisches Kontrollschild aus. Nun darf Ädu offiziell auf den chinesischen Strassen mit unserem Bussli fahren. Nicht nur wir waren über diese Dokumente sehr erfreut, auch die Polizisten wollten ein Beweisfoto von unserem Auto geschmückt mit chinesischem Kontrollschild.

Zurück im Hotelzimmer übergab uns Mr. Wang die letzten Papiere und zeigte uns die besten Strassen und Sehenswürdigkeiten welche wir auf unserer Route zu besuchen hätten.

 

Am nächsten Morgen starteten wir unser Abenteuer in China.

 

 

 

Beim Anblick der ersten kleineren Stadt Erlianhot fielen uns schon die ersten markanten Unterschiede auf. Obschon wir uns noch in derselben staubigen Landschaft befanden, war der Sand mittels asphaltierten Strassen und Gehwegen im Zaun gehalten worden. Auch die vielen Pflanzen welche die Stassen und Plätze umrahmten zeigten ihre Wirkung. Wie gewohnt, standen die Häuser wieder dicht aneinandergereiht nebeneinander. Die bunten Werbetafeln mit den unleserlichen Aufschriften hauchte der Stadt, trotz kaltem, regnerischem Wetter, Leben ein.

 

Mit dem Eindruck zurück in der modernen Zivilisation zu sein, verliessen wir die Stadt. Über breite Strassen führte uns der Weg durch die selben weiten Felder, welche wir aus der Mongolei her noch kannten. Doch ein grosser Unterschied bestand. Alle Felder wurden durch unzählige Zäune in kleinere Parzellen aufgeteilt, das Land gehört nun wieder nicht mehr jedem. In den folgenden kleinen Dörfern war zu erkennen wie wenig Individualität erlaubt ist. Die Häuser reihten sie als Kopien am Strassenrand. In jedem Dorf wurde ein bestimmtes Produkt hergestellt, sei es Sonnenblumenkernen, Blumen oder Tiere. Unsere erste Nacht alleine in China, verbrachten wir direkt hinter einem Dorf welches für Kartoffeln zuständig war. Als wir uns bei Dunkelheit und klirrender Kälte in den warmen Bus verkrochen, hörten wir eine Stimme über Lautsprecher im Dorf. Schnell stellte sich uns die Frage, was wird erzählt, sind es News oder eher Propaganda oder sogar religiöse Ausrufe? Ohne Erklärung erwachten wir am nächsten Morgen durch ein unbekanntes Geräusch auf unserem Bus Dach. Ein Blick hinter die Vorhänge zeigte uns, die aufgehende Sonne lässt den Schnee auf unseren Boxen schmelzen und über die Kanten hinabrutschen.

 

 

 

Mit diesem unglaublich kitschigen Erwachen nahmen wir erneut die Strasse unter die Räder und rollten in Richtung Peking. Im bergigen Norden der Millionenstadt erreichten wir die grosse chinesische Mauer bei Huanghua. Kurz vor Sonnenuntergang bestiegen wir den steilen Weg zum Bergkamm und damit zu einem unfassbaren Meisterwerk der chinesischen Geschichte. Beeindruckt über die Grösse, dem anspruchsvollen Verlauf und der traumhaften Aussicht spazierten wir über die beinahe menschenleere Chinesische Mauer. Die einst knapp 6300km lange Mauer bot uns einen angenehmen Start in eine weitere, für uns, neue Kultur.

 

 

Vor Beginn der bekannten «goldenen Woche» erreichten wir die Megacity Peking. Auf einem Parkplatz, etwas ausserhalb, liessen wir unseren Bus zurück und erreichten das Zentrum mit der U-Bahn. Während die Chinesen in der U-Bahn uns keines Blickes würdigten, denn das Smartphone benötigte ihre volle Aufmerksamkeit, wurden wir in der Stadt wie Stars oder Aliens gemustert und beobachtet. Auf dem grössten Platz der Welt, dem Tian’anmen, wurde uns das Ausmass der «goldenen Woche» das erste Mal vors Auge geführt, er war abgesperrt.

Diese spezielle Woche beginnt mit dem Nationalfeiertag (1.Oktober) und hält die folgenden 6 Tage an. Während dieser Woche bleiben jegliche Fabriken, Ämter und Staatliche Betriebe geschlossen. Damit wird vielen Chinesen die einzige Woche Urlaub gegönnt, um ihr eigenes Land zu bereisen oder Familienangehörige zu besuchen. Um das Strassennetz nicht komplett zum Kollaps zu führen sind die Autobahnen für Privatfahrzeuge kostenlos und die Preise für Inland Flüge reduziert.

So liessen wir den Tag mit einem Spaziergang durch die Einkaufsstrasse und dem Besuch der «hinteren Seen» ausklingen.

Obschon auch Ale sich während dieser Reise auf das eine oder andere kulinarische Experiment eingelassen hatte, waren die chinesischen Strassenküchen des Guten zu viel. Nicht einmal der Anblick der Zuviel-füssigen Tiere war für sie zu ertragen, sodass wir unseren gewohnten Mittagslunch selber aus dem Bus mitbrachten und diesen in den gemütlichen Parks verspeisten. Neben den unzähligen bunt gemischten Gruppen welche sehr emotional dem Kartenspiel nachgingen boten auch wir eine Attraktion, mit unseren Gabeln.

Nach dem wir zwei Tage erfolgreich das Zentrum der Stadt gemieden hatten und uns die Füsse ausserhalb, durch die Unmengen an endlos wirkenden Hochhäuser platt liefen, wagten wir einen weiteren Versuch den Tian’anmen Platz und die «verbotene Stadt» zu besichtigen.

So erreichten wir am Dienstag mit der fast leeren U-Bahn die Station Tian’anmen. Den Weg durch die beinahe leeren unterirdischen Hallen liess uns hoffen, den richtigen Zeitpunkt für unseren Höhepunkt in Peking getroffen zu haben. Mit den ersten Lautsprechergeräuschen, den immer lauter werdenden Stimmen welche uns schon auf der Rolltreppe erreichten, erhöhte sich die Spannung was uns nun gerade erwarten wird. Ich bin mir sicher, wir waren erstarrt, als wir sahen in welche Menschenmasse wir gerade hineingespuckt wurden. Doch die Menge liess ein langes Herumstehen nicht zu und trieb uns automatisch in Richtung «verbotene Stadt». Kurz darauf standen wir auch schon vor dem Eingang dieses bekannten Areals, über der Kasse thronte ein riesiges Schild Soldout. Da wir in diesem Land so selten Schilder lesen konnten, ignorierten wir nun dieses Eine und stellten uns trotzdem an die Kasse. Doch alles flehen und betteln half nichts, wir hatten also zu akzeptieren das diese Stadt für uns bis auf weiteres verboten bleibt.

Also versuchten wir den schnellstmöglichen Weg aus diesem total überfüllten Ort zu suchen um an einem ruhigeren Platz der Stadt zu verweilen. Doch eine schnelle Flucht aus dieser sehr gut organisierten, kanalisierten Menschenmasse zu finden, schien weder schnell noch möglich zu sein. So blieb uns nur eine Wahl, treiben lassen. Nach etlichen Selfies, einem Spaziergang über den Tian’anmen Platz, am derweilen geschlossenen Maosoleum vorbei, weiter durch eine kitschige Einkaufsmeile, durften wir 6 Stunden später endlich die Masse über die U-Bahn-Station verlassen. Diese brachte uns auf direktem Weg (ca 50min) zu unserem ruhigen Park / Schlafplatz zurück.

 

Um den einzigen Vorteil (gratis Autobahn) dieser speziellen Woche zu nutzen, machten wir uns tags darauf auf in die nächste Stadt. Kurz nach der Stadt zeigte sich uns erneut, eine Auswirkung dieser beliebten Woche. Der bekannteste Mauerabschnitt war kaum zu erkennen, doch der Andrang lies den Verkehr im Umkreis von 6km auch nachmittags lahmlegen.

Da wir «nur» 30 Tage für dieses riesige Land mit seinen unzähligen Sehenswürdigkeiten hatten, benötigte unser Reiseplan eine Optimierung. So kamen wir zum Endschluss unsere nächste Attraktion noch am selben Abend aufzusuchen um den Vorteil unseres Wohnfahrzeugs gegenüber den restlichen Besuchern zu nutzen.

Spät abends erreichten wir den leeren Parkplatz der Yungang-Grotten. Morgens um 5.00Uhr erwachten wir durch die ersten eintreffenden Fahrzeuge. Da uns am Abend zuvor erklärt wurde, die Kasse würde um 8.00Uhr öffnen, legten wir uns unbesorgt und stolz auf unseren Plan erneut unter die warme Decke. Doch um 7.00Uhr klopften uns die Taxifahrer lautstark aus dem Bus. Wir befanden uns auf dem Taxiplatz und der offizielle Parkplatz öffnete genau jetzt. So packten wir unsere Sachen und eilten den zahlreichen Frühaufstehern hinterher. Nach diesem stressigen erwachen standen wir trotzdem eine weitere Stunde in der Schlange vor geschlossener Kasse bevor wir die Yungang-Grotten besichtigen durften.

Doch diese erwies sich als eine wirklich sehenswerte Entdeckung aus dem 5. Jahrhundert. Die über 15m hohen Buddhas welche in den Höhlen aus dem Stein gemeisselt wurden, liessen einem staunen.

 

Pünktlich zur Mittagszeit erreichten wir die neue Altstadt von Datong. Die neuste in ganz China. Der mittlerweile versetzte Bürgermeister erklärte die Innenstadt zur Grossbaustelle und lies diese im alten Stil umbauen. Sogar eine überdimensionierte Stadtmauer wurde errichtet. In den kleinen Gassen zwischen den traditionell aussehenden Häuser wurde auf Decken der komplette Chinaramsch angepriesen, während in den grossen Strassen alle Shops gleichzeitig über Lautsprecher die Besucher lautstark beschallten. Diese einzigartige Kombination lud uns überhaupt nicht ein, gemütlich durch die Stadt zu bummeln. So verliessen wir Disneyland kurzdarauf um die Ruhe im Gebirge des Heng Shan Berges zu geniessen.

 

Am nächsten Morgen ging es auch schon weiter mit der Besichtigung des «hängenden Kloster». Wir ersparten uns die Tour durch das Gebäude, denn das einzigartige an diesem Kloster ist ganz klar die Lage. Die Baumeister waren damals gezwungen alle Werkzeuge und Baumaterialien zuerst auf den hohen Berg zu schleppen, bevor sie diese über die Klippe hinunter in luftiger Höhe zusammenbauen konnten. Eine beachtliche Meisterleistung.

Zurück auf dem Parkplatz spielten wir für kurze Zeit die Touristen Attraktion. Viele neugierige Chinesen umzingelten unseren Bus und gaben uns zu verstehen wie toll sie ihn finden.

Auf dem Weg zur nächsten grösseren Stadt (jede Stadt in China ist in Schweizer-Augen eine riesige, immer zwischen 3-24 mal so viel Einwohner wie Bern) wiederholte sich diese Belagerung auf jeder Raststätte. Ein junger Typ erzählte, in China seien Fahrzeuge über 15 Jahren kaum erlaubt. Dies erklärte uns endlich, weshalb sie oft die Zahl 1972 nicht mit dem Jahrgang des Fahrzeuges in Verbindung bringen konnten. Auch auf der Autobahn herrschte hinter uns stehts Stau. Nicht nur wegen unserer langsamen Höchstgeschwindigkeit, mehr weil jedes vorbeifahrende Fahrzeug noch ein Foto von uns machen wollte.

 

So erreichten wir die Stadt Taiyuan. Zu unserem Glück bot uns dieser Ort keine weitere sehenswerte Touristenansammlung, sondern Google versprach uns einen Carrefour. Die chinesischen Supermärkte bestehen oft nur aus, für uns ungeniessbaren Snacks, Nudelsuppen, vereinzelte Milchprodukte und Gemüse. Unsere Dosen-Vorräte welche wir uns für die Mongolei damals zulegten gingen nun langsam zu Ende. Trotz langem Suchen blieb der Carrefour für uns unauffindbar. Nachfragen bei den Einheimischen nützte oft nichts, denn die Chinesen geben dir lieber eine falsche Antwort als dass sie zugeben müssten es nicht zu wissen, auf dieses Ratespiel, lügt er oder nicht, hatten wir gerade keine Lust. So verliessen wir die Stadt über Umwege, mit der Erkenntnis, Google scheint Weltweit allwissend zu sein doch bestimmt nicht in China. Trotzdem blieb Google unser einziger Helfer und Hoffnung um Dinge zu suchen, denn das chinesische Pendant zu Google blieb ein unlesbarer Blindflug. Als wir jedoch tags darauf während 200km jede mögliche LPG Tankstelle aufsuchten, in der Hoffnung unser Gastank zu befüllen, jedoch keine einzige LPG verkaufte, schwand unser Vertrauen in unseren Helfer komplett.

So blieb uns nur noch das Ratespiel, Lügt er oder nicht, zu spielen und die Hilfe der Einheimischen zu nutzen.

Bei der dritten Gasauffüllstation trafen wir endlich auf einen kreativen jungen Mann der nicht nur unsere Flasche befüllte sondern auch das Problem des fehlenden Übergangs bravourös meisterte.

 

 

Während der langen Fahrt zeigte sich die Umgebung in seiner einzigartigen Schönheit. Die Autobahn führte über hohe Brücken welche die tiefen Täler zwischen den mit Terrassen befestigten Hügel überwindeten. Immer wieder war es möglich die Höhlen in den Lösshängen zu erkennen in denen bis heute noch viele Chinesen wohnen. Mit der Überquerung des Gelben Flusses erreichten wir unsere nächste Provinz Shaanxi und die nächste Sehenswerte Stadt Xi’an. Doch bevor wir uns ins nächste Stadtleben stürzten, suchten wir die Ruhe und die Natur ausserhalb der Stadt.

Doch nirgends in China ist man vor neugierigen Menschen versteckt genug. Als wir morgens auf unserer kleinen Terrasse zwischen den noch jungen Sträuchern erwachten, hörten wir die ersten Stimmen in unmittelbarer Nähe. Nach der ersten Tasse Kaffee krochen wir vorsichtig aus dem Bus, doch die laute Schiebetür verriet unsere Anwesenheit. Schon stürzte sich die Gruppe auf uns und erzählte uns von ihrer Rückkehr aus dem Urlaub. Die Angestellten der hiesigen Gemeindeverwaltung schienen ein grosses Interesse an uns zu haben, beschenkten uns mit frischen Kakis, Walnüssen und luden uns sofort in ihr Büro zum Mittagessen ein. Nachdem wir der kompletten Belegschaft alles über die Schweiz und unsere Reise erzählt hatten, führten sie uns in den nahe gelegen Bambuswald indem wir uns von den letzten Tagen erholen konnten.

Obschon die goldene Woche nun vorbei war, hielten wir an unserer bewährten Taktik fest und fuhren noch am selben Abend zum Parkplatz einer weiteren bekannten Sehenswürdigkeit, die Terra-Cotta Armee.

 

Da stand sie endlich vor uns, diese einzigartige Armee aus unzähligen, individuellen, lebensechten Figuren. Wer hätte gedacht, dass WIR einmal erfreut über den Anblick einer Armee sein werden. Obschon wir die Dimension dieses Meisterwerks, oder vielleicht eher Grössenwahnsinns, wirklich gesehen haben, ist sie noch immer unfassbar. Über 7000 Menschen und Tiere welche mit soviel liebe zum Detail hergestellt wurden und dies 200 v.Chr.

 

 

Dieser Besuch liessen wir auf dem Parkplatz im Bus bei einer Tasse Kaffee wirken. Während immer wieder der eine oder andere seinen Kopf in unseren geöffneten Wohnraum streckte und uns mit Daumen hoch ihr Gefallen an uns zeigte, standen plötzlich zwei englischsprechende Personen vor unserer Tür (Englisch ist doch eher eine Seltenheit). Auch Sam und Lion zeigten ihre Freude am Bus und an unserer Reise. Doch vor allem Sam, der ältere Herr welcher nicht asiatisch Aussah, liess sich nicht mit unseren kurzen Aussagen befriedigen. So lud er uns spontan zum Abendessen in Xi’an ein und befahl seinem jüngeren Kollegen ein wirklich gutes Restaurant für uns zu suchen, denn wir hätten doch schon genügen Strassenfutter zu uns genommen.

Sehr erfreut über diese Einladung machten wir uns sofort auf die Suche nach einer Duschmöglichkeit und besorgten uns endlich neue Jeans für Ädu (in Asien nicht die einfachste Aufgabe).

Beim Abendessen stellte sich heraus, der junge Lion aus China begleitet gerade Professor Sam, der in der USA lebende Iraner, durch ganz China um diverse Vorlesungen über irgendetwas mit Finanzen, zu halten. Doch vielmehr stand unsere Reise im Mittelpunkt, die Erfahrungen welche wir im Iran gemacht hatten sowie die Schwierigkeiten welche uns China gerade bereitete. So schrieb uns Lion kurzerhand einen kurzen Text in unser Notizbuch mit den wichtigsten Fakten über uns, unsere Reise und unseren Bus.

 

So bummelten wir am Abend durch die Gassen von Xi’an und beobachteten all die tanzenden Menschen auf dem Grossen Platz vor der Wildgans Pagode. Ob moderner Dupstep, Klassisch oder traditionelle Musik, alles war vertreten.
Hoch auf der 13km langen Stadtmauer spazierten wir am nächsten Tag ein Stück um die Altstadt. Besuchten den Glocken- und Trommelturm und flanierten durch die Strassen. Xi’an hinterliess bei uns einen sehr symphytischen und angenehmen Eindruck.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Jacqueline (Samstag, 03 November 2018 17:23)

    Scho fertig? Isch immer soo spannend. Ufd Terracottakrieger-besichtigung bini ächt kli nidig. Unglaublech hender das gschafft mit dem china! Freue mi uf teil 2 und laos.