Singapur - am Ziel

5 Tage bevor wir Südostasien verliessen, überquerten wir die Grenzbrücke nach Singapur. Ohne den Papierkrieg für die Einfuhr eines Fahrzeugs, war diese Grenze ein leichtes Spiel.

 

Schon während der Busfahrt erkannten wir Eigenheiten von Singapur. Die sehr gepflegten Parks und Grünanlagen welche zwischen den dichten Wohnquartieren angelegt wurden, verbreiteten ein lockeres Lebensgefühl.
Kaum stiegen wir aus dem Bus begann der tägliche Regen. In der Hoffnung das Hotel vor dem wirklich starken Regenguss zu erreichen eilten wir los. Doch schnell war klar, wir sind in einem Land indem selten etwas dem Zufall überlassen ist. So wurden wir über den kompletten Weg stehts auf einer Strassenseite von einem schützenden Dach begleitet.

 

Unser erstes Ausflugsziel war die Insel Sentosa, auch die Spassinsel genannt. Auf dieser Reise durften wir diverse Städte, Museen, Naturparks oder Ausgrabungen besichtigen, doch noch nie haben wir ein Aquarium besucht.
Während wir beim Anblick diverser Tiere glücklich waren das zwischen uns eine dicke Scheibe war, lief bei anderen Besuchern das Wasser im Mund zusammen.
Die restliche Zeit flanierten wir dem Strand entlang und gewöhnten uns langsam wieder an den Anblick westlicher Touristenmassen.

 

Nicht nur die gewaltigen Hochhäuser vermittelten uns den Eindruck in einer gut organisierten und reichen Stadt zu sein. Auch diverse Regeln und die daraus folgenden überrissenen Bussen (selten unter 1000$) zeigten uns, die improvisierte Lebensweise der Asiaten ist hier nur selten erwünscht. So wurde z.B. für Raucher extra Zonen eingezeichnet in der das Rauchen zwar erlaubt war, doch auch dort hiess es, weder Asche noch Zigarette darf den Boden berühren.

Die unfassbar riesigen Einkaufszentren liessen einem ständig die Orientierung verlieren, so dass wir zwangsweise unzählige Geschäfte entdeckten welche wir während der letzten Monate aus unseren Erinnerungen verloren. Noch konnten wir unser Konsumverhalten einfach kontrollieren, bis auf einen einzigen Shop, welcher uns den «besten» Kaffee anbot.

In einer Stadt wie Singapur lohnt es sich auf jeden Fall in einem der wirklich hohen Häuser den Lift zu nehmen und den Blick aus dem oberen Stockwerk zu wagen. Auf dem sehr durchdachten und faszinierenden Wohnhaus/häuser von The Pinnacle @ Duxton genossen wir genau diesen Ausblick. Die 7 Hochhäuser wurden im obersten, 50igsten und im 26igsten Stockwerk miteinander Verbunden und bieten dadurch den Anwohnern eine Art Park inklusive Joggingbahn.

 

Leicht erschöpft erreichten wir abends die Aussichtsplattform des Marina Bay. Während die Sonne sich langsam hinter den Wolkenkratzern verabschiedete leuchteten noch vereinzelte Büroräume durch deren Glasfront und vervollständigten das perfekte Bild einer lebendigen Grossstadt. Nach Einbruch der Dunkelheit ertönten die klänge aus den Lautsprechern, die bunten Scheinwerfer drehten sich zielgerichtet aufs Wasser und liessen die hohen Wasserfontänen vor dieser unglaublichen Kulisse glitzern.
Für uns war klar, diese Show war nur für uns! Wir haben es geschafft! Auch wenn der Bus uns nicht bis nach Singapur begleitete, war unsere gemeinsame Reise nach Südostasien mehr als ein Erfolg.
Es war eine unglaublich intensive, interessante und spannende Zeit. Landschaftlich bot uns diese Route einen sehr abwechslungsreichen Weg. Wir durchquerten diverse Wüsten, passierten gigantische Gebirgszüge und folgten zahlreichen Flüssen bis zur Mündung in riesigen Seen. Wir lernten nicht nur neue Kulturen und Religionen kennen, sondern wurde uns auch die eigene unzensiert vor Augen geführt. Doch auch was wir scheinbar am besten kannten durften wir neu entdecken, uns selbst. Wir sind teilweise an persönliche Grenzen gestossen, lernten aber auch wie diese zu überschreiten sind.
Was uns jedoch am meisten prägte, waren all die hilfsbereiten, gastfreundlichen, interessierten und liebenswerten Menschen die ihren Teil dazu beitrugen, wie sich unsere Reise entwickelte. Wir haben diese Reise zu dritt (der Bus ist genauso ein Mitglied) gestartet doch belebt wurde sie durch die zahlreichen Begegnungen.

 


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